Talk ist ein Mineral, das beim Abbau von Talkgestein gewonnen wird. Der Talk wird anschließend zerkleinert, getrocknet und zermahlen. Durch diese Verarbeitung wird ein Teil der Spurenelemente entfernt, erhalten bleiben winzige Fasern, die denen von Asbest sehr ähnlich sind.
Talkum findet in vielen verschiedenen Konsumgütern Verwendung. Am häufigsten wird Talkum als Körperpuder benutzt. Talk ist der Hauptbestandteil von Pestiziden, die in Haus und Garten Verwendung finden, wie von Floh- und Zeckenpuder. In kleineren Mengen wird Talk in Deodorants, Kreide, Buntstiften, Textilien, Seife, Isoliermaterial, Farben, Füllmaterial für Asphalt, Papier und in der Nahrungsmittelverarbeitung verwendet. Talk ist auch der Hauptbestandteil von Babypuder, medizinischem Puder und parfümiertem Puder.
Da Talk feuchtigkeitsbeständig ist, wird er auch von der pharmazeutischen Industrie genutzt und ist z.B. Bestandteil einiger Antacida (Mittel zur Neutralisierung der Magensäure). Auch der Puder auf einigen Kaugummis enthält Talk.
In den letzten 30 Jahren haben Wissenschaftler diese Talkpartikel sehr genau untersucht und gefährliche Gemeinsamkeiten mit Asbest gefunden, das als karzinogen gilt. Es wurde nachgewiesen, dass Talkpartikel Tumore in den Eierstöcken und in der Lunge verursachen können.
Eine Studie, die in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers and Prevention veröffentlicht wurde, hat herausgefunden, dass Frauen, die häufig (zwischen 1x pro Woche bis täglich) Talkumpuder im Genitalbereich anwenden, ein um 40% höheres Risiko haben, an Eierstockkrebs zu erkranken. Die Wissenschaftler konnten Talkpartikel in den Eierstocktumoren nachweisen.
Talkpartikel sind in der Lage, sich durch das Fortpflanzungssystem zu bewegen und sich in der Schleimhaut der Eierstöcke einzulagern. Mediziner der Harvard Medical School haben Talkpartikel im Becken einer Frau gefunden, bei der Eierstockkrebs festgestellt wurde. Sie hatte seit 30 Jahren täglich Talkumpuder verwendet.
1982 wurde in der Zeitschrift Cancer eine Studie veröffentlicht, die zu dem Schluss kam, dass der lebenslange Gebrauch von Talkumpuder das Risiko für Eierstockkrebs um das mehr als 3fache erhöht. Viele Krebsorganisationen warnen vor dem Gebrauch von Talkumpuder.
In einer Pressemitteilung aus dem Juni 2011 warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) davor, dass der unsachgemäße Gebrauch bei Babys und Kleinkindern schwere Gesundheitsstörungen auslösen kann: „Eine typische Unfallsituation besteht, wenn das Kind zum Wickeln auf dem Rücken liegt, sich die Puderdose unbeabsichtigt über ihm öffnet und der Puder herausrieselt“, sagte Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR damals. Atmet ein Baby oder Kleinkind den Puder ein, kann dieser zu schweren Lungenschäden führen.
Seit dem Jahr 2006 ist Talkum durch die Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als möglicherweise krebserregend eingestuft worden. Diese Einschätzung gilt momentan jedoch nur für den Gebrauch im sogenannten perinealen Bereich (Bereich zwischen After und Geschlechtsteil) und zielt somit auf den Gebrauch von Babypudern.
Talk wird in der Lebensmittelindustrie unter der Bezeichnung E 553b als Trennmittel sowie als Trägersubstanz für Farbstoffe eingesetzt.