Glycerin ist ein häufig verwendeter Lebensmittelzusatzstoff, der die europäische Zulassungsnummer E 422 trägt. Glycerin wird auch als Glyzerin oder Glycerol deklariert. In der Lebensmittel- und Pharmaindustrie wird es als Feuchthaltemittel und Süßungsmittel eingesetzt. Viele Kosmetik-, aber auch Reinigungsprodukte enthalten Glycerin.
Es ist ein geruchloser, farbloser, süßlich schmeckender Zuckeralkohol und entsteht unter anderem bei der Verseifung von Fetten und Ölen zur Seifengewinnung. Die meisten Produkte enthalten Glycerin aus tierischen Erzeugnissen. Es kann jedoch auch aus pflanzlichen Quellen stammen, beispielsweise bei der Produktion von Biodiesel. Auch Kokosöl oder Palmöl können eine pflanzliche Quelle von Glycerin sein. Wird der Stoff synthetisch aus Erdöl gewonnen, spricht man von hochreinem Glycerin.
In geringen Mengen ist Glycerin nicht schädlich. Werden jedoch mehr als 50 Milliliter der Flüssigkeit verzehrt, so kann es zu Kopf- und Nierenschmerzen sowie zu Rauschzuständen kommen. Unverdünnt auf die Haut gegeben, kann es zu Hautirritationen und starken Reizungen führen
Die Kosmetikindustrie nutzt Glycerin wegen seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaft als Zusatzstoff in Cremes und Salben. Es soll gegen trockene, rissige und juckende Haut helfen, indem es in die Haut eindringt und sich zusätzlich, wie ein leicht öliger Schutzfilm auf die Oberfläche legt. So verhindert es, dass die Feuchtigkeit der Haut entweicht und unterstützt, dass mehr Feuchtigkeit aufgenommen werden kann. Die Haut wirkt glatter, gesünder und bleibt elastisch. Die gleichen feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften hat Glycerin auch bei der Anwendung auf Haaren und ist daher häufiger Bestandteil vieler Shampoos und Haarkuren. Doch nicht nur bei Haut und Haaren soll Glycerin das Austrocknen verhindern. Es wird auch als Zusatzstoff in Zahnpasten, Gels und Cremes als Feuchthaltemittel verwendet. Sie bleiben hierdurch weich und verwendbar.
Viele Experten kritisieren jedoch die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Glycerin: Es bindet Feuchtigkeit und trocknet dadurch die Haut im Winter zusätzlich aus. Da durch die trockene Heizungsluft nicht genügend Feuchtigkeit in der Luft vorhanden ist, entzieht Glycerin diese dem Körper beziehungsweise dem Bindegewebe nämlich. Die oberen Hautschichten bleiben weich, die unteren Hautschichten trocknen hingegen aus und verlieren an Spannkraft, so die Kritiker.